Das Kooperationsprojekt LERNBUND begleitet kleine und mittlere Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im südlichen Sachsen-Anhalt und nordwestlichen Thüringen mit der Gestaltung von Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Bild vergrößern

Das Kooperationsprojekt LERNBUND begleitet kleine und mittlere Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im südlichen Sachsen-Anhalt und nordwestlichen Thüringen mit der Gestaltung von Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.

© © Michael Reichel

Die erfolgreiche Gestaltung der Transformationsprozesse hängt unmittelbar mit der Qualifikation der Beschäftigten zusammen. LERNBUND ist das Kooperationsprojekt, mit dem die Partner TIBOR GmbH, Technische Universität Ilmenau und VHS-Bildungswerk GmbH kleine und mittlere Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mit dem Fokus Fahrzeughersteller, Zulieferer, Logistik und unterstützende Dienstleistungsunternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt und nordwestlichen Thüringen ansprechen. LERNBUND begleitet die in den Unternehmen angestrebten Prozessveränderungen mit der Gestaltung von passgenauen Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durch den Verbund aus fachlich erfahrenen Partnern.

Seit dem 1. Juli 2021 wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Programm „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ für drei Jahre gefördert. Aktuelle Projektaktivitäten sind unter anderem die Unterstützung bei der Einführung eines neuen ERP-Systems durch tätigkeitsbezogene Workshops, arbeitsplatznahes Datenmanagement und die Intensivierung innerbetrieblicher Schulungsangebote. Außerdem finden Workshops im Bereich interkulturelles Management sowie zur Optimierung der Arbeitsabläufe durch laufende Prozessbegleitung statt. Des Weiteren wird bspw. eine 1 zu 1 Schulung einer mitarbeitenden Person im Bereich Kfz-Nutzfahrzeuge durchgeführt, um Reparaturen digital abbilden zu können. Ebenfalls laufen EDV-Schulungen, um digitale Arbeitsabläufe zu vereinfachen, sowie die Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung durch Sprachkurse für nicht deutschsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen in arbeitsplatznahe, tätigkeitsbezogene Weiterbildungsinhalte in hoher Qualität ist eine dieser Prozessgestaltungen.

Die Digitalisierung der Arbeitswelt stellt das berufliche Bildungssystem heute und in Zukunft vor vielfaltige Herausforderungen. Die Entwicklungen der Digitalisierung, die aktuell unter den Schlagworten Industrie 4.0/Lernen 4.0/Wirtschaft 4.0/Künstliche Intelligenz diskutiert werden, verändern Technologien, Produkte, Organisationsprozesse und damit die gesamte Prozesskette innerhalb der Wertschöpfung und folglich die einzelnen Arbeitsaufgaben der Fachkräfte. Eine zukunftsorientierte Berufsbildung muss darauf reagieren und diesen Transformationsprozess mitgestalten. Die berufliche Handlungsfähigkeit in digitalisierten Arbeitsumgebungen verlangt eine neue Prozesskompetenz, da die Prozesszusammenhänge mit allen vor- und nachgelagerten Bereichen innerhalb der vernetzten Systeme in den Mittelpunkt rücken. Dazu müssen prozessbezogene Didaktikansätze entwickelt und umgesetzt werden, die das stärkere Zusammenwachsen von informationstechnischen und klassischen Unternehmensprozessen in den Blick nehmen. Damit erweitert sich der Bildungsgegenstand durch die Digitalisierung erheblich, da mehrdimensional die Digitalisierung und deren Veränderungen in der Arbeitswelt betrachtet werden.

Projekt LERNBUND
Ansprechpartner Herr Uwe Jäger
T: 03621/366 432
M: lernbund@bildungswerk.de