Das Projektteam von „Verwaltungsschale vernetzt“ Bild vergrößern

Startschuss im Juni 2019: Das Projektteam von „Verwaltungsschale vernetzt“ an der Universität Magdeburg hat mittlerweile große Fortschritte erzielt. (Namen von links nach rechts: Johannes Reich, Tizian Schröder, Erik Genfner, Christoph Legat, Jörg Wende, Nico Westkamp, Pascal Rübel, Alexander David, Alexander Belyaev, Anja Biereigel, Matthias Müller, Christian Diedrich, Daniel Espen, Matthias Riedl, Manuel Sauer, Jörg Neidig, Bernd Vojanec, Thomas Werner, Olaf Ulrich)

© Christian Diedrich, ifak

Herr Garrels, am 14. Juni 2019 startete das Verbundprojekt „Verwaltungsschale vernetzt“. Welche Erwartungen hatte die Arbeitsgruppe „Referenzarchitekturen, Standards und Normung“ und wie sieht Ihr Resümee heute aus?

Im Projekt „Verwaltungsschale vernetzt“ wollten wir untersuchen, was passiert, wenn Verwaltungsschalen aus unterschiedlichen Initiativen und Unternehmen aufeinandertreffen – mit dem Ziel, die Interoperabilität von unterschiedlichen Implementierungsvarianten zu sichern, und auch erstmals die Kommunikation über Organisationsgrenzen hinweg zu erproben.

Wer sich verständigen möchte, kommt an einer gemeinsamen Sprache nicht vorbei. Das gilt ebenso für die smarten Maschinen und Produkte in der Industrie 4.0. Dafür haben wir verschiedene existierende Projekte, die die Verwaltungsschale umsetzen, in einer virtuellen Testumgebung zusammengebracht und ihre Sprachen harmonisiert.

Christian Diedrich und seinem Team an der OVGU haben die Zusammenarbeit der Verwaltungsschalen analysiert und bewertet. Sie haben Anforderungen an die Spezifikation der Verwaltungsschalen abgeleitet, einschließlich der REST-Interfacespezifikation, der I4.0-Sprache und der IT-Infrastruktur. Ein großer Meilenstein, denn damit demonstrieren wir erstmals: existierende Verwaltungsschalen-Ansätze sind miteinander interoperabel.

Herr Diedrich, wie Herr Garrels beschrieben hat, ist das Verbundprojekt ein großer Erfolg. Wie geht es jetzt weiter?

Aus dem Verbundprojekt heraus entsteht ein erster bundesweiter Verwaltungsschalen-Demonstrator. Darin können die Projektpartner jetzt eigens entwickelte Verwaltungsschalen zusammenschalten. Mit ihm lassen sich die Potentiale der vernetzten dezentralen Produktion erkunden und sich daraus ergebende Chancen und neue Geschäftsmodelle ableiten. Unser Ziel ist klar: Wir wollen das erste lauffähige digitale I4.0-Ökosystems bauen. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!

Wir freuen uns besonders, dass wir in einem kürzlich bewilligten Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums weitere drei Jahre daran arbeiten können. Dieses Mal auch in enger Zusammenarbeit mit der Industrial Digital Twin Association e.V. (IDTA).

Wie können wir uns den Demonstrator vorstellen? Und: Wer genau kann mitmachen und wie?

Grundlage des Demonstrators ist das Szenario der unternehmensübergreifenden auftragsgesteuerten Produktion der Plattform Industrie 4.0. An diesem wird veranschaulicht, wie Unternehmen ihre eigenen Fertigungsfähigkeiten und -kapazitäten auftragsbezogen flexibel, effizient und automatisiert erweitern und die Fähigkeiten von anderen Unternehmen in Anspruch nehmen können. Dies geschieht durch die horizontale Integration über Unternehmensgrenzen hinweg und mithilfe autonomer, automatisierter Vernetzung von Produktionsfähigkeiten.

Wer mehr erfahren möchte, kann auf der Plattform-Website die Funktionen des Demonstrators erkunden. Nehmen Sie gerne direkt mit uns Kontakt auf, wenn Sie gemeinsam mit uns das erste Verwaltungsschalen-basierte digitale I4.0-Ökosystem mitgestalten möchten! Wir freuen wir uns auf die Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit.

Das Verbundprojekt wird finanziell vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und in Abstimmung mit der Plattform Industrie 4.0 von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) realisiert.