Das intelligente Assistenz- und Wissenssysteme APPsist

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So funktioniert APPsist

Eine typische Situation in der Produktion: Eine Maschine bleibt stehen, eine Ampel springt auf Rot und meldet dem Anlagenbediener, dass ein Fehler aufgetreten ist. Der Anlagenbediener geht zur Maschine, stellt den Fehlercode XYZ fest, schlägt im Handbuch nach, um welchen Fehler es sich handelt (XYZ = Bauteil nicht erkannt) und ruft den Instandhalter zu Hilfe. Dadurch entstehen hohe Kosten, weil die Maschinen lange stillstehen und zwei Beschäftigte mit der Lösung des Problems befasst sind.

In der Arbeitswelt von morgen läuft’s so: Die Maschine sendet den Fehlercode an APPsist. Das Assistenzsystem übersetzt den Code „Bauteil nicht erkannt“ und sendet diese Mitteilung direkt ans Tablet, die Datenbrille oder die Smartwatch des Maschi-nenbedieners. Der wiederum geht zur Maschine, meldet sich im System an und erhält eine Anleitung zur Fehlerbehebung, die er Schritt für Schritt abarbeitet. So bringt er allein – ohne Instandhalter – und relativ schnell die Maschine wieder ans Laufen.

APPsist passt sich dem Nutzer und der Situation an, priorisiert die besten Lösungen. Kommt der Bediener nicht alleine klar, kann er vom Tablet aus per Telefon und E-Mail Experten kontaktieren. Gleichzeitig stellt das System Hintergrundwissen bereit, er-möglicht also Weiterbildung am Arbeitsplatz. Der individuelle Wissensaufbau und die Lernerfolge werden dokumentiert und können nachgewiesen werden.

Die Projektpartner

Das Projekt „APPsist – Intelligente Assistenz- und Wissensdienste in der Smart Pro-duction“ ist eines von 14 Verbundprojekten, die im Technologieprogramm „Autonomik für Industrie 4.0“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert werden. Die Projektpartner – Unternehmen, Forschungsinstitute, Hochschulen und Interessensvertretungen – entwickeln Prototypen intelligenter, softwarebasierter Assistenz- und Wissenssysteme, die Beschäftigte unter Nutzung von Methoden Künstlicher Intelligenz bei der Interaktion mit Maschinen oder Anlagen unterstützen. Das Projekt greift auch arbeitsorganisatorische und ökonomische Fragen auf, die sich mit der Einführung dieser neuen Generation mobiler, kontextsensitiver und intelligent-adaptiver Assistenzsysteme zur Wissens- und Handlungsunterstützung in der Fertigung ergeben können. Beschäftigte, Betriebsräte und die IG Metall wurden von Beginn an in das Projekt einbezogen.

Ein Interview mit Klaus Herrmann, stellv. Leiter des Festo Lernzentrums, finden Sie hier.