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© Plattform Industrie 4.0

Am 17. Dezember 2021 hat das Web-Seminar „Go-Live öffentliches Recht-Testbed“ stattgefunden, welches von der Plattform Industrie 4.0 zusammen mit dem Team des Projektes „Industrie 4.0 Recht-Testbed“ durchgeführt wurde. Der Anlass für die Veranstaltung war die Präsentation eines zentralen Meilensteins des Projekts: ein öffentlich zugängliches, digitales Experimentierfeld, das es Unternehmen ermöglicht, automatisierte Vertragsprozesse in Produktions- und Logistiksystemen zu entwickeln und zu validieren. Darüber hinaus wurde das Repository vorgestellt, über welches verschiedene Projektergebnisse zum Download angeboten werden. Beide Ergebnisse lassen sich über die Projektwebsite (www.legaltestbed.org) abrufen.

Als interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsprojekt verfolgt das RECHT-TESTBED das Ziel, die Digitalisierungspotenziale am Wirtschaftsstandort Deutschland systematisch zu nutzen und Verhandlungen sowie Verträge zwischen Maschinen auf ein IT- und rechtssichereres Fundament zu stellen. Die erste Version des öffentlich zugänglichen Experimentierfelds deckt die unterschiedlichen Aspekte des Use Case Transport ab und simuliert ein Szenario, in welchem ein Versender einen Transportvertrag mit einem Logistikdienstleister verhandelt und abschließt. In dem Experimentierfeld kann der Use Case durch eine Konfiguration der Vertragsparameter flexibel angepasst werden. Sind die Parameter erfolgreich konfiguriert, kann die automatisierte Verhandlung ausgeführt werden. Nach der Vertragsverhandlung, die durch zwei Software-Agenten erfolgt, werden die ausgehandelten Werte in das Vertragstemplate eingefügt, von den Agenten signiert und untereinander ausgetauscht. Im Anschluss wird der fertige Vertrag auf die Blockchain geschrieben. Dem Benutzer des Experimentierfelds wird so ermöglicht, alle Schritte selbst mitzugestalten und relevante Events einzusehen. Im nächsten Schritt kann direkt die Vertragsdurchführung angestoßen werden, bei der Ereignisse an den Vertrag auf der Blockchain zur Dokumentation des Fortschritts und zur Leistungsüberprüfung gesendet werden. Mit diesem Schritt endet das aktuelle Szenario zum Use Case Transport.

Das Experimentierfeld wird im weiteren Projektverlauf zum einen um einen Use Case im Bereich Produktion und zum anderen um die Anbindung realer „Maschinen“ erweitert. Konkret ist damit gemeint, dass die verschiedenen Ereignisse des jeweiligen Szenarios nicht mehr innerhalb des Experimentierfeldes simuliert werden, sondern aus der realen Welt durch beispielsweise die Anbindung von IT-Systemen oder auch IoT-Geräten weitergegeben werden.

Im März 2022 wird eine interaktive Folgeveranstaltung stattfinden, in deren Mittelpunkt der Erfahrungsaustausch stehen wird. Es wird genügend Zeit geben, offene Fragen zu beantworten, weitere potentielle Anwendungsfälle zu diskutieren und Feedback, Wünsche sowie Erwartungen einzuholen, um sie bei der weiteren Entwicklung zu berücksichtigen und das Experimentierfeld somit zu verbessern. Die Einladung wird erneut über die Plattform Industrie 4.0 erfolgen und rechtzeitig bekannt gegeben. Sollten bereits im Vorfeld dieses Folgetermins Fragen und Anmerkungen aufkommen, können diese direkt an das Projektmanagementbüro (E-Mail: rtb-pmo@fraunhofer.de) gesendet werden.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen:

"Go-Live öffentliches Recht-Testbed"