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Die Ergebnisse der Deutsch-Chinesischen Arbeitsgruppe Unternehmen zur intelligenten Fertigung (AGU) wurden veröffentlicht und stehen ab sofort im Downloadbereich der Projektwebsite zur Verfügung. Ernst Stöckl-Pukall, Referatsleiter für Digitalisierung und Industrie 4.0 im BMWi, unterstreicht: „Die Entwicklungen in diesem Jahr haben uns deutlich gezeigt, wie wichtig das Thema Industrie 4.0 mit flexiblen Lieferketten und Fertigungsanlagen ist. Wir freuen uns, dass die Expertengruppen mit der Veröffentlichung ihrer Publikationen einen Beitrag zu dieser Diskussion und der Weiterentwicklung der Industrie beider Länder geleistet haben.“ Im Rahmen der AGU tauschen sich Unternehmen sowie Institute aus Wissenschaft und Forschung beider Länder regelmäßig aus, um Chancen und Herausforderungen im Bereich Industrie 4.0 zu definieren. Neben besserem gegenseitigen Verständnis sollen bewährte Verfahren ausgetauscht und gemeinsame Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Aktuell existieren Expertengruppen zu den vier Themenschwerpunkten Digitale Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz, Zukunft der Arbeit sowie Industrielles Internet.


Neue Wertschöpfung durch Digitale Geschäftsmodelle


Digitale Geschäftsmodelle generieren neue Wertschöpfung durch die innovative Anwendung von Industrie 4.0-Technologien. Die Publikation der Expertengruppe Digitale Geschäftsmodelle zu Wertschöpfungsnetzwerken beleuchtet die digitale Transformation der industriellen Fertigung aus der Perspektive digitaler Geschäftsmodelle. Basierend auf konkreten Unternehmensbeispielen aus Deutschland und China vergleicht die Studie digitale Geschäftsmodellarchitekturen und analysiert die Auswirkungen regulatorischer Rahmenbedingungen beider Länder auf die Entwicklung und Anwendung innovativer Geschäftsmodelle im Bereich Industrie 4.0. Die Studie identifiziert sechs unterschiedliche „Cluster“ der neuen Wertschöpfung und zeigt konkrete Handlungsfelder für Unternehmen und Politik auf, um die Entwicklung und Nutzung von digitalen Geschäftsmodellen bei Industrie 4.0 zu fördern.

Unter dem Titel “Digital Business Model Innovation in Times of COVID-19” findet am 12. Oktober 2020 eine Web Konferenz statt. Dort werden innovative Geschäftsmodelle vorgestellt und in einem Unternehmens-Q&A mit deutschen und chinesischen Expertinnen und Experten diskutiert. Unter diesem [Registrierungslink] können Sie sich für die Veranstaltung anmelden.


Anwendungsbeispiele zeigen Potentiale für KI in der Produktion


Künstliche Intelligenz (KI) ist ein dynamisches Feld mit einer Vielzahl an Anwendungen, nicht zuletzt in der industriellen Fertigung. Die Politik sowie Akteure aus der Industrie stehen nun vor neuen Herausforderungen wie KI in der Industrieproduktion verantwortungsvoll eingesetzt werden kann. Der Leitfaden der Expertengruppe zur Künstlichen Intelligenz zeigt Anwendungsszenarien und gibt eine Hilfestellung für die Auswahl und Anwendung von KI-Technologien in der Fertigung mit zehn konkreten Anwendungsfällen aus der Praxis in Deutschland und China. Darüber hinaus fasst die Publikation die wichtigsten Herausforderungen der KI-Anwendung in der Fertigung zusammen, geht auf zukünftige Entwicklungsperspektiven ein und unterbreitet praktische Vorschläge für deutsche und chinesische Unternehmen. Um das Potenzial von KI in der Fertigung in beiden Ländern besser auszuschöpfen, werden Lösungen und politische Handlungsempfehlungen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit bei KI-Anwendungen in der Intelligenten Fertigung beschrieben.


Kompetenzentwicklung als notwendige Voraussetzung


Der Einsatz intelligenter Fertigungstechnologien wird das Beschäftigungs- und Arbeitsumfeld verändern und stellt kontinuierlich neue Anforderungen an die Qualifikation von Beschäftigten und an das Personalmanagement. Die Publikation der Expertengruppe Zukunft der Arbeit dient als Leitfaden zur Kompetenzentwicklung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der digitalisierten Fertigung und zeigt Handlungsfelder zum Thema „Training 4.0“ auf. Basierend auf einer umfassenden Analyse wird der zentrale Qualifikationsbedarf ermittelt und bestehende Reifegradmodelle zur Bewertung der individuellen Mitarbeiterqualifikation beschrieben. Die Publikation konsolidiert verschiedene Kurssysteme zur Überbrückung der Qualifikationslücken. Als Referenz für die Industrie sind verschiedene Bildungsinstitute und praktische Anwendungsfälle zusammengefasst.

Eine Web Konferenz zur Präsentation dieser Publikation und der daraus abgeleiteten Empfehlungen an Industrie und Politik findet am 15. Oktober 2020 statt. Eine digitale Podiumsdiskussion mit deutschen und chinesischen Expertinnen und Experten wird ebenfalls ausgerichtet. Zur Veranstaltung “Meeting the Skills Needs for the Future of Work” können Sie sich unter diesem [Registrierungslink] anmelden.


Interoperabilität als Schlüssel zum Erfolg


Das Industrielle Internet ist einer der entscheidenden Faktoren für die digitale Transformation der Fertigungsindustrie. Die Veröffentlichung der Expertengruppe Industrielles Internet beschreibt und analysiert eine breite Palette an Anwendungsfällen, die von deutschen und chinesischen Unternehmen bereitgestellt wurden. Insgesamt wurden zehn Use Cases ausgewählt: diese beschreiben unter anderem Anwendungen aus den Bereichen Remote und Predictive Maintenance, Edge Computing sowie Aftermarket Services. Die Praxisbeispiele wurden nach einer einheitlichen Systematik auf ihre Funktionsweise und betriebswirtschaftliche Sicht hin untersucht. Darüber hinaus wurden Vorteile sowie Herausforderungen skizziert. Die resultierenden Schlussfolgerungen fokussieren sich insbesondere auf die eingesetzten Plattformen, den Bereich der Maschinenkonnektivität und -vernetzung sowie den Datenschutz. Ergänzend wurden Industrial Internet Test Beds in die Publikation aufgenommen und ein Glossar hinzugefügt. Diese sollen Branchenakteuren und Unternehmen wertvolle Informationen liefern und als Referenz dienen.

„Mit der Veröffentlichung der Publikationen ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Deutsch-Chinesischen Zusammenarbeit beim Thema Industrie 4.0 getan. Die Arbeitsgruppe Unternehmen ist zentraler Bestandteil des Projekts, mit ihren Veröffentlichungen leistet die Industrie dort einen unmittelbaren Beitrag zum industriepolitischen Dialog beider Länder. Wir freuen uns darauf, diesen künftig weiter zu intensivieren“, fasst Tianning Li, Projektleiterin der GIZ für das Deutsch-Chinesische Industrie 4.0 Projekt zusammen.

Das BMWi hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH als Bundesunternehmen beauftragt, die Industrie 4.0 Kooperation vor Ort umzusetzen. Das Industrie 4.0 Kooperationsbüro ist Ansprechpartner für konkrete Anfragen aus der Wirtschaft und ist unter info@i40-china.org erreichbar.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.industrie40-china.org
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“Project and Programme Newsletters” > “Sino-German Industrie 4.0”