Anwendungsbeispiele: Produzierende Industrie
Produktbeispiele: Automatisierungskomponenten, Softwarelösungen
Wertschöpfungsbereich: Produktion & Lieferkette
Entwicklungsstadium: Marktreife / produktiver Einsatz
Unternehmensgröße: mehr als 15.000 Mitarbeiter
Region: Bayern

Welche Herausforderungen galt es zu lösen und welcher konkrete Nutzen ergab sich?

Die bislang in der Maschinenwelt verwendeten Programmiersprachen stoßen in neuen Produktionsnetzwerken mit tiefer funktionaler und datentechnischer Verbindung zwischen SPS-basierten Maschinensteuerungen und IT-basierten Anwendungen an ihre Grenzen. Für die Industrie 4.0 ist deshalb eine ausgeprägte Unterstützung mehrsprachiger Gesamtlösungen für intelligente Automatisierungskomponenten und adaptiven Maschinen nötig. Erst dadurch können durchgängige Workflows im Maschinen Engineering, eine einfache Implementierung von Diensten in intelligenten Komponenten und eine produktionsweite Vernetzung entstehen.
Eine zentrale Herausforderung ist dabei der Austausch von Daten zwischen Automatisierungskomponenten unterschiedlicher Hersteller. Die Bosch Rexroth AG setzt mit dem „Open Core Engineering“ bei der Steuerung zur vertikalen Vernetzung deshalb auf das OPC UA-Informationsmodell. Damit wird beispielsweise eine hohe Flexibilisierung der Fertigung, des anlagenweiten Energiemanagements oder des Condition Monitoring sowie die Anbindung an MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems) ermöglicht. Auf Basis offener Standards und Schnittstellen können somit Module, Maschinen und Anlagen intelligent und in Industrie 4.0-fähigen Automatisierungsstrukturen vernetzt werden.

„Open Core Engineering“ ist ein universelles Engineering-Framework für alle Automatisierungsaufgaben, beinhaltet technologieorientierte Funktionspakete zur Komplexitätsreduzierung und ermöglicht die Realisierung neuer Lösungen durch einen Brückenschlag zur IT-Automation. Darüber hinaus erlaubt es OEM-spezifische Echtzeitfunktionen auf Steuerungen und ist durch die Unterstützung offener Standards und Schnittstellen zukunftssicher.

Open Core Engineering- Effizientes Software-Engineering zur Verschmelzung der Maschinenautomatisierung mit Lösungen und Technologien der IT

Open Core Engineering- Effizientes Software-Engineering zur Verschmelzung der Maschinenautomatisierung mit Lösungen und Technologien der IT

© Bosch Rexroth AG

Wie lässt sich der Industrie 4.0-Lösungsansatz beschreiben?

„Open Core Engineering“ bündelt das Engineering-Portfolio für alle softwarebasierten und intelligenten Lösungen mit sämtlichen Antriebs- und Steuerungstechnologien. Durchgängige Software-Tools wie IndraWorks decken dabei den gesamten Engineering-Workflow ab, Function Toolkits vereinfachen als optionale Funktionserweiterungen das Engineering komplexer Maschinenprozesse
und ermöglichen eine schnellere Integration neuer und innovativer Maschinenfunktionen. Die Schnittstellentechnologie „Open Core Interface“ verbindet dabei das Engineering der SPS-basierten Automatisierung mit den Softwaretools IT-basierter Anwendungen im Umfeld der Fabrikautomation. Als Brückenschlag der bisher getrennten Welten der SPS- und IT-Automatisierung ermöglicht „Open Core Interface“ auch die Einbindung unterschiedlicher Geräteplattformen, wie Smart Devices und Industrie-PCs, in durchgängigen Automatisierungsarchitekturen.
Das „Open Core Interface“ erlaubt hierzu den direkten Zugriff auf Steuerungs- und Antriebsfunktionen über hochsprachenbasierte Anwendungen und die Verbindung von Maschinensteuerungen mit Geräten, Daten und Diensten am Markt verfügbarer IT-Lösungen. Diese Anwendungen laufen, unabhängig vom SPS-Maschinenprogramm, direkt auf der Steuerung oder auf externen Geräten. Über die einfache Einbindung als Software Development Kit (SDK) unterstützt die Schnittstellentechnologie „Open Core Interface“ neben allen C-Sprachen Tools und Sprachen wie LabVIEW, MATLAB/SIMULINK, Modelica, Java und Lua. Damit ist unter anderem die Voraussetzung für eine direkte Vernetzung zu Cloud-basierten Diensten gegeben.