Roboterhand

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Industrie 4.0 bietet für Deutschland als international führender Industriestandort große Chancen. Rund 15 Millionen Arbeitsplätze hängen von der produzierenden Wirtschaft ab. Sie tragen entscheidend zur internationalen Wettbewerbsstärke der deutschen Industrie bei. Um diese Wettbewerbsstärke zu erhalten und auszubauen, gilt es, das enorme Potenzial der Industrie 4.0 frühzeitig zu erschließen und den digitalen Strukturwandel der Industrie aktiv mitzugestalten.

Deutschland hat gerade durch seine Wettbewerbsstärke und Expertise im Bereich der eingebetteten Systeme eine gute Startposition. So kann das Potenzial der Industrie 4.0 optimal genutzt werden.

Ein Schritt in Richtung einer effizienten ressourcenschonenden Produktion

Die Vorteile liegen auf der Hand: Stärkere Vernetzung von Produkten und Maschinen steigert die Effizienz, senkt Kosten und spart gleichzeitig Ressourcen. Unternehmen behalten durch intelligentes Monitoring und transparente Abläufe jederzeit den Überblick. So können sie flexibel und schnell auf Veränderungen am Markt reagieren. Fällt zum Beispiel ein Zulieferer aus oder wird ein Rohstoff knapp, können Produktion und Liefermengen sofort angepasst werden.

Moderne IT-Lösungen und Maschinen können sich schnell auf neue Anforderungen einstellen. Im Gegensatz zu früher geschieht das eigenständig und ohne umständliches Programmieren. So können Firmen direkt auf individuelle Kundenwünsche reagieren: Einzelne Teile „wissen“, wer sie sind, wie sie bearbeitet werden sollen und wo sie hingehören. Sie können sich mit der Produktionsanlage abstimmen. Diese entscheidet selbstständig, was in welchem Zeitraum und mit welcher Priorität zu tun ist.

Intelligent vernetzte Systeme halten aber auch außerhalb klassischer Industriebereiche wie Maschinenbau oder Elektroindustrie Einzug.

Innovationen, die die Wirtschaftslandschaft in Deutschland verändern

Darüber hinaus bietet Industrie 4.0 zahlreiche Anknüpfungspunkte für innovative Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Gerade Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen können davon profitieren. Denn: Die intelligenten Produkte und Maschinen sammeln vielfältige Daten. Dadurch können neue Angebote entwickelt und Produktionsprozesse standortübergreifend optimiert werden.

Letztlich verändert die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft die Art und Weise, wie in Deutschland und der Welt gearbeitet wird. Das eröffnet neue Chancen. Intelligente Assistenzsysteme, wie Lasten- und Serviceroboter, ermöglichen es älteren Menschen, länger im Berufsleben zu bleiben. Zugleich können Firmen Abläufe flexibler gestalten und an den Bedürfnissen der Belegschaft ausrichten – für eine bessere Work-Life-Balance.

Damit die vierte industrielle Revolution gelingt, müssen wir aber noch einige Herausforderungen meistern: Wir müssen Fragen zu Arbeitsorganisation, IT-Sicherheit und Datenschutz frühzeitig mit allen relevanten Akteuren diskutieren. Zusammen müssen wir die Qualifizierung von Fachkräften sowie die Entwicklung einheitlicher Normen und Standards angehen.

Das Leitbild 2030 für Industrie 4.0 greift diese Themen in den Handlungsfeldern Souveränität, Interoperabilität und Nachhaltigkeit auf. So will die Plattform Industrie 4.0 die Entwicklung hin zu globalen digitalen Ökosystemen mitgestalten - gemeinsam mit ihren Partnern.