Viele Unternehmen sind bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und ihrer Wertschöpfungsprozesse insgesamt in der Regel von Opportunitäten in Inselbereichen getrieben. Eine übergreifende und die jeweiligen Inseln vernetzende Strategie fehlt ebenso regelmäßig (was mangels der technologischen Voraussetzungen aber auch plausibel ist). Bei der Orientierung am technologischen Status Quo, dem internationalen Wettbewerb und den strategischen Herausforderungen des Jahres 2020 insgesamt, reicht dieses »muddling through« nicht aus, um nachhaltige Investitionsströme (um die geht es!) entlang dieser Herausforderungen angemessen zu kanalisieren. Im Industrie 4.0-Kontext liegt daher eine besondere Herausforderung auf der Entwicklung einer unternehmensspezifischen Strategie, die die für dieses Unternehmen spezifisch geeignetsten technologischen Möglichkeiten identifiziert und mit den Herausforderungen des Marktes in Abstimmung bringt. Klassische markt- oder ressourcengetriebene Strategieentwicklungsansätze greifen hier allein schon methodisch zu kurz. Die besondere Herausforderung besteht in der vernetzten Sichtung, Interpretation und Bewertung der technologischen Möglichkeiten unter spezifischer Berücksichtigung der unternehmerischen Gesamtsituation. Hier sind außerordentliche Initiativen gefragt, die ähnlich wie ein Merger & Acquisition-Vorgang eine besondere Herausforderung an die Entscheidungsqualität und die Ableitung robuster Schritte und Roadmaps darstellt.