Industrie 4.0 umfasst nicht nur die Digitalisierung und Vernetzung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsketten, sondern wird auch das Produkt- und Serviceangebot der Unternehmen revolutionieren und zur Umsetzung neuer, oftmals disruptiver digitaler Geschäftsmodelle führen. Industrie 4.0 treibt sowohl die Transformation aller wichtigen Geschäftsprozesse als auch eine Neuausrichtung des Produkt- und Serviceportfolios voran. Somit lassen sich Einführungsszenarien auf der Basis dreier grundlegender Handlungsbereiche strukturieren:
a) Digitalisierung und vertikale Integration von Wertschöpfungsketten (vom digitalen Bestellprozess, kundenindividuellen Produktentwicklungen und dem automatisierten Transfer der Produktdaten in eine vernetze Planung und Fertigung bis hin zum integrierten Kundenservice).
b) Digitalisierung und horizontale Integration von Wertschöpfungsketten (Integration von Bestands- und Planungsdaten mit Zulieferern, Kunden und anderen Wertschöpfungspartnern).
c) Digitalisierung des Produkt- und Serviceangebots (Erweiterung des bestehenden Produktspektrums mit vollständigen digitalen Produktbeschreibungen sowie intelligenten und vernetzten Lösungen; zusätzlich wird das Serviceangebot um vernetzte, automatisierte oder datenbasierte Dienstleistungen erweitert).
Der Migrationspfad lässt sich entlang des 5-stufigen Integrationsgrads darstellen (siehe Hinweis im Kap. »Einführung zum Themenprisma«).
Zusammen mit einer Industrie 4.0 Technologie-Roadmap und einem damit verbundenen Technologie-Reifegrad sind mit den drei Handlungsbereichen und den fünf Integrationsstufen die Grundlagen für die Entwicklung eines schrittweisen Transformationspfads zu Industrie 4.0 geschaffen.