Fototermin mit Leitungsvertreterinnen und -vertretern der Plattform Industrie 4.0

Im Bild (von links): Reinhard Clemens (Deutsche Telekom), Dr. Eberhard Veit (ehemals Festo AG), Sigmar Gabriel (BMWi), Prof. Dr. Johanna Wanka (BMBF), Prof. Dr. Reimund Neugebauer (Fraunhofer-Gesellschaft), Jörg Hofmann (IG Metall), Prof. Dr. Siegfried Russwurm (Siemens AG)

© Florian Gaertner/phototek

Hannover, 26. April 2016. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel: „Die Plattform Industrie 4.0 hat sich seit ihrer Gründung vor einem Jahr zu einem der größten Netzwerke weltweit im Bereich Digitalisierung der Industrie entwickelt. Sie ist als Kooperationspartner hoch gefragt. Das ist ein großer Erfolg und hier müssen wir weiter vorangehen. Kein anderes Land der Welt kann von der Digitalisierung der Industrie mehr profitieren als Deutschland. Um diese Chancen zu nutzen brauchen wir die Plattform Industrie 4.0 und eine strukturierte und kontinuierliche Zusammenarbeit von Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Verbänden und Politik. Die Plattform hat es in kürzester Zeit geschafft, Anwendungsbeispiele und Leitfäden für Unternehmen und gerade auch für den Mittelstand zu entwickeln. Zusammen mit den vom BMWi geförderten Kompetenzzentren 4.0 steht mittelständischen Unternehmen damit ein hervorragendes Angebot an kompetenter Informationen und Beratung zur Verfügung.“

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte: „Industrie 4.0 kann nur gelingen, wenn Unternehmen die Chancen der Digitalisierung anwenden können. Wir wissen, dass der Mittelstand gute Ideen und Prototypen entwickelt, aber noch unsicher ist, ob diese auch unter Bedingungen von Industrie 4.0 funktionieren. Wir starten ein Programm, bieten dem Mittelstand also die Möglichkeit, seine innovativen Ideen auf Testfeldern auszuprobieren.“ Zusätzlich zu dem Programm zur praxisnahen Erprobung von Industrie 4.0-Lösungen kündigte Wanka auf der HANNOVER MESSE die Einrichtung einer zentralen Kontakt- und Koordinierungsstelle an der Universität Stuttgart an, die den Zugang von Unternehmen zu den Testzentren bundesweit erleichtern und Unternehmen auch zielgerichtet unterstützen soll. „Wir wollen dem Mittelstand Service aus einer Hand bieten“, so Wanka. Die Unternehmen können für beantragte Projekte mit einer Dauer von drei bis zwölf Monaten bis zu 100.000 Euro erhalten.

Ergänzende Informationen zur Plattform Industrie 4.0

Die Plattform Industrie 4.0 wurde vor einem Jahr auf der HANNOVER MESSE in ihrer heutigen Form gegründet. Sie ist das zentrale Netzwerk in Deutschland, um die digitale Transformation zu Industrie 4.0 voranzubringen. Im Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften entwickelt und koordiniert sie Informations- und Vernetzungsservices, die Industrie 4.0-Lösungen bei Unternehmen bekannt machen und in die Fläche tragen. Als eines der größten internationalen und nationalen Netzwerke unterstützt sie deutsche Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, dabei, Industrie 4.0 zu implementieren. In der Plattform Industrie 4.0 engagieren sich über 250 Akteure aus 159 Organisationen.

Vier Arbeitsfelder stehen im Mittelpunkt der Arbeit der Plattform:

1. Die Plattform Industrie 4.0 entwickelt konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Politik

Damit Systeme fehlerfrei miteinander kommunizieren können, spielen global verbindliche Standards und Normen eine zentrale Rolle. Mit unserem Referenzarchitekturmodell RAMI 4.0 ist uns in Deutschland, aus der Plattform Industrie 4.0 heraus, ein wichtiger Schritt nach vorn gelungen“, so Prof. Dr. Siegfried Russwurm, CTO und Vorstand der Siemens AG sowie Mitglied der Leitung der Plattform Industrie 4.0, beim Zukunftsdialog auf der HANNOVER MESSE. „RAMI setzt einen Rahmen, der die horizontale und vertikale IT-Integration sowie den Produkt- und Produktionslebenszyklus erstmals ganzheitlich adressiert und in eine eigene DIN-Spezifikation einbringt. Das ist ein wichtiger Beitrag für die internationale Normung – ‚made in Germany‘.“ RAMI 4.0 fasst die wesentlichen technologischen Elemente der Industrie 4.0 in einem Modell zusammen und bietet Unternehmen aus verschiedenen Branchen eine einheitliche Orientierung.

Auch das Thema Bildung und Qualifizierung 4.0 war zentrales Thema auf der HANNOVER MESSE. Beim Dialog der Sozialpartner diskutierten Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sowie Betriebsräte über die Handlungsbedarfe.

„Durch die Arbeit der Plattform Industrie 4.0 ist es auch gelungen, den lange rein technikzentrierten Diskurs zur Digitalisierung für Fragen der Arbeitswelt und Beschäftigung zu öffnen. Unser Ziel ist, die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen, um den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu gehört auch die Arbeit an einer neuen, den Herausforderungen der Zukunft angepassten Bildungs- und Qualifizierungspolitik. Nur mit Bildung 4.0 wird Industrie 4.0 zur Chance für Unternehmen und Beschäftigte, sie ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Beschäftigungspolitik der Zukunft. Die Mitbestimmung ist für die Gestaltung eines solchen Angebots von zentraler Bedeutung“, so Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall und Leitungsmitglied der Plattform Industrie 4.0.

2. Aus dem Netzwerk Plattform Industrie 4.0 entstehen neue Initiativen

Die Plattform Industrie 4.0 ist ein agiles Netzwerk für neue Ideen, das auch Initiativen seiner Mitglieder außerhalb der Plattform anstößt. Reinhard Clemens, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG und Leitungsmitglied in der Plattform Industrie 4.0 betonte, dass die Plattform Industrie 4.0 besonders den Praxistransfer im Blick habe: „Sie wirkt maßgeblich bei der Entstehung neuer Angebote mit. So ist der Verein Labs Network Industrie 4.0 von Unternehmen und Verbänden aus der Plattform Industrie 4.0 entstanden. Das Ziel: der Breite der Unternehmen den praktischen Einstieg in das Thema Industrie 4.0 zu erleichtern.“ An ihn können sich KMU wenden, die beispielsweise neue Technologien testen wollen. Ergänzt wird dies durch das „Standardization Council Industrie 4.0“, das zur HANNOVER MESSE von Akteuren der Plattform Industrie 4.0 heraus initiierte wurde. Es wird maßgeblich dazu beitragen, Standardisierungsprozesse zu beschleunigen und dabei auch den Mittelstand mitzunehmen.

3. Deutschland und die Plattform Industrie 4.0 sind als internationaler Partner gefragt

Internationale Kooperationen sind für Industrie 4.0 wichtig, wie dies insbesondere beim Thema Standardisierung deutlich wird. Die Kooperationen mit dem Industrial Internet Consortium (IIC) und den Ländern China, Japan und Frankreich werden hier zu guten Lösungen beitragen.

4. Die Plattform Industrie 4.0 unterstützt Unternehmen

Die Plattform Industrie 4.0 bietet konkrete Instrumente und Veranstaltungsmöglichkeiten für Unternehmen. So ist die Plattform auf der HANNOVER MESSE mit einem eigenen Messestand vertreten (Halle 8, C25). Zu dem ausgebauten Angebot gehören:

  • Die Online-Landkarte Industrie 4.0 (www.plattform-i40.de/I40/Landkarte) mit rund 250 Anwendungsbeispielen zeigt, wo Industrie 4.0 schon heute in der Praxis angewandt wird.
  • Die neue Online-Bibliothek Industrie 4.0 (www.plattform-i40.de/I40/Online-Bibliothek) mit Leitfäden, Publikationen und Studien bietet einen einfachen und systematischen Einstieg.
  • Auf Netzwerkveranstaltungen direkt vor Ort informiert die Plattform über den digitalen Wandel und sensibilisiert insbesondere KMU für das Thema. Sie kooperiert mit Verbänden, Kammern und anderen Initiativen und Institutionen, wie zum Beispiel im Rahmen der deutschlandweiten IHK-Veranstaltungsreihe „Industrie 4.0 @Mittelstand“.

Impressionen:

High-Level-Panel: „Internationale Kooperation – Industrie 4.0 und Industrial Internet Consortium" am Mo 25.4.2016

High-Level-Panel zur „Internationalen Kooperation – Industrie 4.0 und Industrial Internet Consortium"

Im Bild von Links nach rechts: Prof. Dr. Siegfried Russwurm (Siemens AG); Staatssekretär Matthias Machnig (BMWi); Bruce Andrews (Department of Commerce, USA) Harel Kodesh (Industrial Internet Consortium); Ken Fouhy (Moderator, VDI Verlag)

© Florian Gaertner/phototek

High-Level-Panel zur „Internationalen Kooperation – Industrie 4.0 und Industrial Internet Consortium"

Im Bild von Links nach rechts: Prof. Dr. Siegfried Russwurm (Siemens AG); Staatssekretär Matthias Machnig (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie); Ken Fouhy (Moderator, VDI Verlag); Bruce Andrews (Department of Commerce, USA) Harel Kodesh (Industrial Internet Consortium)

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Fototermin mit Leitungsvertreterinnen und -vertretern der Plattform Industrie 4.0 sowie den AG-Leiterinnen und Leitern am 26.4.2016

Fototermin mit Leitungsvertreterinnen und -vertretern der Plattform Industrie 4.0 sowie den AG-Leitern

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Staatssekretär Matthias Machnig besucht den Messestand der Plattform Industrie 4.0

Staatssekretär Matthias Machnig besucht des Messestands der Plattform Industrie 4.0

Im Bild von links nach rechts: Janina Henning (Plattform Industrie 4.0); Henning Banthien (Plattform Industrie 4.0); Staatssekretär Matthias Machnig (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

© Florian Gaertner/phototek