Turin, 20. Juni 2017. Die Plattform Industrie 4.0, Alliance Industrie du Futur und Piano Industria 4.0 haben bereits auf der High-level Konferenz „Digitising Manufacturing in the G20“ im März 2017 in Berlin erste Kooperationsgespräche geführt. Seitdem haben die Initiativen einen gemeinsamen Aktionsplan entwickelt. Am 20. Juni wurde der Plan vom Vorstand der Kooperation auf seiner ersten Sitzung in Turin, Italien, verabschiedet. Expertinnen und Experten aus der Industrie, Wissenschaft und Politik aus allen drei Ländern werden nun an drei Kernthemen arbeiten, die für alle Beteiligten von Interesse sind: Standardisierung, Einbindung von KMUs und Testbeds sowie die politische Unterstützung auf europäischer Ebene. Erste Ergebnisse der neuen trilateralen Kooperation sollen voraussichtlich im ersten Halbjahr des kommenden Jahres präsentiert werden.

Kernthemen der Kooperation

Die trilaterale Kooperation fokussiert sich auf drei Kernthemen, die in den folgenden drei Arbeitsgruppen bearbeitet werden:

  1. Standardisierung und Referenzarchitekturmodelle. Gemeinsame Standards sind wesentlich für eine digitalisierte Industrie. Deshalb wird die erste Arbeitsgruppe relevante Standards identifizieren, Standardisierungsbemühungen koordinieren, an der Harmonisierung einer Verwaltungsschale arbeiten und Wege finden, um KMUs im Bereich der Standardisierung zu integrieren. Die Gruppe wird dabei von den Errungenschaften der Französisch-Deutschen Arbeitsgruppe profitieren.
  2. KMU Einbindung und Testbeds. Um Digitalisierung für KMUs zugänglicher zu machen, wird die zweite Arbeitsgruppe Anwendungsbeispiele aus allen drei Ländern sammeln und verknüpfen, Industrie 4.0-Szenarios verbreiten und vervollständigen, sowie ein internationales Netzwerk von Testinfrastrukturen fördern.
  3. Politische Unterstützung. Industrie braucht günstige Rahmenbedingungen, um effizient von der Digitalisierung profitieren zu können. Die Arbeitsgruppe wird sich deshalb über Best Practices aus politischen Regelungen und Programmen verschiedenster Bereiche und Ebenen austauschen und gemeinsame Positionen der drei Länder auf europäischer Ebene sowie internationale Foren koordinieren.

„Sich in dieser trilateralen Kooperation zusammenzutun, war der nächste logische Schritt, um an der Spitze von Industrie 4.0 zu bleiben. Gemeinsam werden wir uns auf wichtige Themen wie Standardisierung, KMUs und politische Unterstützung konzentrieren. Die Ergebnisse werden mit der Europäischen Kommission und anderen EU-Mitgliedern geteilt“, sagt Bernd Leukert, Mitglied des Vorstands der SAP SE und Sprecher des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0.

„Über unsere nationalen Besonderheiten hinaus repräsentiert Europa unsere gemeinsame Spielwiese für die Industrie der Zukunft. Wir müssen schnell und gemeinsam voranschreiten: Deshalb bin ich sehr glücklich darüber, dass wir ein Jahr nach dem Start unserer bilateralen Kooperation mit Deutschland neue ambitionierte Ziele mit unseren italienischen Partnern schließen.“, erklärt Philippe Darmayan, Präsident der Alliance Industrie du Futur.

„Die Rolle von KMUs ist grundlegend für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Produktion in Europa. KMUs brauchen Unterstützung, um ihr Bewusstsein und ihre Testmöglichkeiten für Industrie 4.0-Lösungen zu steigern. Durch das trilaterale Abkommen werden mehrere Maßnahmen zur Unterstützung von KMUs angegangen und somit die richtige Umgebung geschaffen für ihre Beteiligung an der vierten industriellen Revolution.“; sagt Prof. Dr. Marco Taisch vom Polytechnikum Mailand, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender der Arbeitsgruppe zu KMU-Beteiligung und Testbeds.