Glossar
Anforderung
Spezifikation geforderter Kriterien
Anmerkung 1: Das System kann die geforderten Kriterien gegebenenfalls graduell erfüllen
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Anweisung
Aufforderung eine Aktion auszuführen
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Architektur (architecture)
Kombination von Elementen eines Modells aufbauend auf Prinzipien und Regeln zum Zweck seiner Konstruktion, Weiterentwicklung und Nutzung
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Archivwelt (archive world)
Gesamtheit aller Informationen in der Informationswelt, deren Gültigkeit oder Aktualität abgelaufen ist und die damit nicht mehr veränderbar sind
Anmerkung 1: Informationen, die an Gültigkeit oder Aktualität verlieren, werden in die Archivwelt übertragen.
Anmerkung 2: Es wird keine Aussage darüber getroffen, zu welchem Zeitpunkt Informationen von der Modellwelt oder Zustandswelt in die Archivwelt übertragen werden.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Asset
Entität, die einen wahrgenommenen oder tatsächlichen Wert für eine Organisation hat und der Organisation gehört oder von ihr individuell verwaltet wird
Attribut
informationstechnische Repräsentation eines Merkmals
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Begriff (term)
Denkeinheit, die aus einer Menge von Gegenständen unter Ermittlung der diesen Gegenständen gemeinsamen Eigenschaften mittels Abstraktion gebildet wird
Anmerkung 1: Ein Begriff kann Teil einer Terminologie sein
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Choreografierung zwischen Diensten (choreography between services)
(selbstorganisierende) Interaktion von Dienstteilnehmern im Rahmen von übergeordneten Vorgaben
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Communication&Presentation-Klassifikation – CP-Klassifikation (classification of communication & presentation)
Klassifikation der Kommunikations- und Identifikationsfähigkeit
Anmerkung: Aufgrund der Bedeutung der Kommunikationsfähigkeit und der Erkennbarkeitdes Bekanntheitsgrads (Communication and Presentation) kann die Zugehörigkeit eines Elements zu den jeweiligen Klassen in einer kombinierten CP-Ziffernnotation ausgedrückt werden. CP steht für Communication und Presentation. Eine solche Notation hat sich z.B. im Bereich der IP-Schutzklassen bewährt.
CP XY
Kommunikationsfähigkeit (X-Ziffer)
- 4 - I4.0 konform kommunikationsfähig
- 3 - aktiv kommunikationsfähig
- 2 - passiv kommunikationsfähig
- 1 - nicht kommunikationsfähig
Bekanntheitsgrad (Y-Ziffer)
- 4 - als Entität verwaltet
- 3 - individuell bekannt
- 2 - anonym bekannt
- 1 - unbekannt
Beispiel: So entspricht CP33 z.B. einer individuell bekannten aktiv kommunikationsfähigen Komponenten, also z.B. einem klassischen Profibus-Feldgerät. Ein Sicherheitsbehälter, der in seinem Lebenszyklus überwacht und verwaltet wird, aber keinerlei Kommunikationsfähigkeit besitzt, hätte die CP-Klasse CP14.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
CPS-Plattform (CPS platform)
Implementierung einer Kommunikations- und Systeminfrastruktur mit erforderlichen Management- und Produktivdiensten und definierten QoS(Quality of Service)-Eigenschaften zum effizienten Aufbau und der Integration von CPS für eine Anwendungsdomäne
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Cyber-Physical Production System – CPPS (cyber-physical production system)
CPS, das in der Produktion eingesetzt wird
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Cyber-Physical System (cyber-physical system)
System, das reale (physische) Objekte und Prozesse verknüpft mit informationsverarbeitenden (virtuellen) Objekten und Prozessen über offene, teilweise globale und jederzeit miteinander verbundene Informationsnetze
Anmerkung: Optional nutzt ein CPS lokal oder entfernt verfügbare Dienste, verfügt über Mensch-Maschine-Schnittstellen und bietet die Möglichkeit zur dynamischen Anpassung des Systems zur Laufzeit.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Deterministische Interaktion
Interaktion, bei der der beobachtbare Zustandsübergang auf Grund der empfangenen Informationen eindeutig festgelegt ist
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Dienst (Service)
Abgegrenzter Funktionsumfang, der von einer Entität oder Organisation über Schnittstellen angeboten wird
Anmerkung: Dem Dienst können eine oder mehrere Operationen zugeordnet sein
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Dienst Anbieter
Entität oder Organisation, die einen Dienst bereit stellt
Anmerkung 1: Synonym ist der Service Provider
Anmerkung 2: Eine Entität oder Organisation kann (gleichzeitig) Nutzer und Anbieter sein.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Dienst Nutzer
Entität oder Organisation, die einen Dienst eines Anbieters verwendet
Anmerkung 1: Synonym ist der Service Consumer
Anmerkung 2: Eine Entität oder Organisation kann (gleichzeitig) Nutzer und Anbieter sein.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Digitaler Zwilling
Definition Digitaler Zwilling (1): Virtuelle digitale Repräsentanz physischer Assets
Anmerkung 1: Wenn die Entwicklung des Digitalen Zwillings sich wie bisher fortsetzt, wird der Digitale Zwilling in Zukunft Synonym zur Verwaltungsschale
Anmerkung 2: Im Industrie 4.0 Umfeld wird der Begriff Verwaltungsschale präferiert.
Definition Digitaler Zwilling (2): Simulationsmodell
Domäne
Anwendungskontext
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Durchgängiges Engineering
Engineering-Tätigkeiten über den gesamten Lebenszyklus eines technischen Systems, bei denen der Informationsfluss über die Schnittstellen (auch außerhalb eines Unternehmens und über verschiedene Disziplinen) hinweg gewährleistet ist, unter Wahrung von
- Konsistenz der Information
- Interpretierbarkeit der Information
- Rückverfolgbarkeit der Information
Anmerkung 1: Tools mit digitalen Modellen erleichtern das durchgängige Engineering
Anmerkung 2: Die digitalen Modelle können Teil einer Industrie 4.0 Komponente sein.
Entität (entity)
eindeutig identifizierbarer Gegenstand, der aufgrund seiner Bedeutung in der Informationswelt verwaltet wird
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Ereignis
beobachtbare plötzliche Veränderung
Anmerkung 1: Ereignis kann Zustandsübergang in Zustandsmodell auslösen
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Fähigkeit einer I4.0 Komponente
Potenzial einer Industrie 4.0 Komponente, eine Wirkung in einer Domäne zu erzielen.
Anmerkung 1: Fähigkeit kann durch Summe von Merkmalen (siehe IEC61360) beschrieben werden
Anmerkung 2: Der Abgleich von Zusicherungen mit Anforderungen erfolgt über Merkmale der Fähigkeit.
Anmerkung 3: Fähigkeiten können orchestrierbar bzw. hierarchisch strukturierbar sein.
Anmerkung 4: Häufig wird im Englischen der Begriff Capability synonym zu Skill verwendet.
Anmerkung 5: Fähigkeiten können durch Dienste ausführbar gemacht werden.
Anmerkung 6: Die Wirkung äußert sich in einem messbaren Effekt in der physischen Welt.
Flexibilität
Eigenschaft eines Gegenstands, ihn mit geringem Arbeitsaufwand an Änderungen, die zum Planungszeitpunkt bekannt waren, anzupassen
Gegenstand (item)
objektiv vorhandene, abgegrenzte und identifizierbare Einheit
Anmerkung 1: Ein Gegenstand kann virtueller oder physischer Natur sein.
Anmerkung 2: Ein Gegenstand kann sein: Gerät, Subsystem, Software, Plan, Lebewesen, Organisation oder Ähnliches.
Anmerkung 3: Ein Gegenstand hat einen Lebenslauf.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Horizontale Integration (horizontal integration)
Integration innerhalb einer funktionalen/organisatorischen Hierarchie-Ebene über Systemgrenzen hinweg
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Horizontale Interaktion
Interaktion innerhalb einer funktionalen/organisatorischen Hierarchie-Ebene über Systemgrenzen hinweg
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
I4.0-Komponente (I4.0 component)
weltweit eindeutig identifizierbarer kommunikationsfähiger Teilnehmer bestehend aus Verwaltungsschale und Asset mit digitaler Verbindung (entspricht CP24, CP34 oder CP44) eines I4.0-Systems, der dort Dienste mit definierten QoS(Quality of Service)-Eigenschaften anbietet
Anmerkung 1: Die I4.0-Komponente bietet für ihre Dienste und Daten einen der Aufgabe angemessenen Schutz.
Anmerkung 2: Eine I4.0-Komponente kann ein Produktionssystem, eine einzelne Maschine oder Station oder auch eine Baugruppe innerhalb einer Maschine repräsentieren.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
I4.0 konform
Konform zu noch zu definierenden Kriterien (aktuell noch keine inhaltliche Definition vorhanden)
I4.0-Plattform (I4.0 platform)
Implementierung einer (standardisierten) Kommunikations- und Systeminfrastruktur mit erforderlichen Management- und Produktivdiensten und definierten QoS(Quality of Service)-Eigenschaften als Basis für den effizienten Aufbau und die Integration von I4.0-Systemen in einer Anwendungsdomäne.
Anmerkung 1: Um Interoperabilität sicherzustellen, muss einer I4.0-Plattform eine Referenzarchitektur zugrunde liegen.
Anmerkung 2: Eine I4.0-Plattform muss eine Relation zum I4.0-System definieren.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
I4.0-System (I4.0 system)
System aus I4.0-Komponenten und Komponenten geringerer CP-Klassifizierung, das einem bestimmten Zweck dient, definierte Eigenschaften aufweist und standardisierte Dienste und Zustände unterstützt
Anmerkung 1: Ein System kann als Komponente in einem weiteren I4.0-System auftreten.
Anmerkung 2: Ein I4.0-System muss eine Relation zur I4.0-Plattform definieren.
Anmerkung 3: Ein I4.0 System zeichnet sich z.B. durch folgende Anforderungen aus: Flexibilität, Wandelbarkeit, …
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Identifikator (ID)
Identitätsinformation, die eine Entität innerhalb einer bestimmten Domäne eindeutig von einer anderen unterscheidet.
Anmerkung 1: Es gibt spezifische Identifikatoren, z.B.: UUID Universal unique identifier, IEC 15418 (GS1)
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Identität
Menge von Eigenschaften einer Entität
Anmerkung 1: Innerhalb einer bestimmten Anwendungsdomäne kann die Identität die unterschiedene Identität werden oder ein Identifikator genutzt werden, um Entitäten eindeutig innerhalb dieser Domäne zu nutzen.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Individualbegriff (individual concept)
Begriff, der einen einzelnen Gegenstand/eine Instanz vertritt/benennt
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Informationswelt (information world –digital world – cyber world)
Ideen, Gedankenkonstrukte, Algorithmen, Modelle, sowie die Gesamtheit der Abbildungen der physischen Gegenstände und Menschen in virtueller Umgebung
Anmerkung 1: Der Betrachtungsrahmen der jeweiligen Gesamtheit muss definiert sein.
Anmerkung 2: Die Elemente der Informationswelt können über Semantik miteinander in Beziehung stehen.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Instanz
Konkrete Entität, die Merkmale und deren Ausprägung eines Typs erfüllt
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Interaktion
Aufeinander bezogenes Handeln zweier oder mehrerer Entitäten
Anmerkung 1: eine Interaktion kann z.B. deterministisch, nicht-deterministisch, asynchron, synchron, zustandsbehaftet, zustandslos sein.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Interoperabilität (interoperability)
Fähigkeit zur aktiven, zweckgebundenen Zusammenarbeit von verschiedenen Komponenten, Systemen,
Techniken oder Organisationen
Anmerkung: Interoperation ist realisierte Zusammenarbeit.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Kernmodell (core model)
Referenzmodell von grundlegenden Konzepten und Zusammenhängen, die einen allgemeinen Aspekt von Systemen betreffen
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Kommunikationsfähigkeit
Art und Weise, wie mit einem Teilnehmer Daten ausgetauscht werden oder wie dieser Daten austauschen kann und ob der Teilnehmer Daten austauscht
Anmerkung: verschiedene Protokolle
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Kommunikationskanal
Verbindung zwischen Sender und Empfänger, die einen Informationsaustausch ermöglicht
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Kommunikationsverhalten
spezifische Ausprägung der Kommunikation
Anmerkung 1: Beispiele sind Synchron/Asynchron, bestätigt/nicht bestätigt/mit Antwort, deterministisch/nicht deterministisch, zustandsbehaftet/zustandslos, unicast/multi-cast/broadcast
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Komponenten-Manager (component manager)
Organisator der Selbstverwaltung und des Zugriffs auf die Ressourcen der I4.0-Komponente, z. B. I4.0-Komponente, Gegenstand, fachliche Funktionalität, virtuelle Repräsentanz
Anmerkung: In vielen Dokumenten wird Komponenten-Manager als Ressource-Manager bezeichnet, dieser soll in Zukunft aber als Komponenten-Manager bezeichnet werden.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Kontext
Zusätzliche Information aus einem Zusammenhang oder Umfeld, die berücksichtigt werden kann
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Lebenszyklus
Ununterbrochene Folge von Prozessen, die ein Gegenstand von seinem Entstehen bis zu seinem Vergehen durchläuft
Manifest (manifest)
extern zugänglicher definierter Satz von Metainformationen, der Auskunft über die funktionalen und nicht funktionalen Eigenschaften der I4.0-Komponente gibt
Anmerkung: Das Manifest kann ähnlich zum Manifest in der Informatik betrachtet werden.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Mensch-Technik-Interaktion (human machine interaction)
Zusammenarbeit zwischen Anwender und Technik, z.B. Computer, Maschinen oder CPS
Anmerkung 1: Realisiert durch menschen- und aufgabengerechte technische Systeme an der Schnittstelle zwischen Anwender und Technik
Anmerkung 2: Umfasst die Analyse, Gestaltung und Bewertung solcher Systeme
Anmerkung 3: Zusammenarbeit synonym zu Interaktion
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Merkmal
Eigenschaft einer Entität
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Modell (model)
schlüssige, ausreichend detaillierte Abstraktion von Aspekten in einem Anwendungsbereich
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Modellwelt (model world)
Gesamtheit aller Metadokumente, Pläne und Beschreibungen in der Informationswelt
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Nichtdeterministische Interaktion
Interaktion, bei der der beobachtbare Zustandsübergang auf Grund der empfangenen Informationen nicht eindeutig festgelegt ist
Anmerkung 1: Dies ist der Fall, wenn sich ein System in einer Interaktion spontan verhält oder es mehrere alternative Verhalten zeigen kann, deren Auswahl nicht durch die empfangenen Informationen festgelegt wird.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Nicht-funktionale Anforderung
Anforderung, die nicht zur eigentlichen Systemfunktion gehört
Anmerkung 1: Beispiele sind Verfügbarkeit, Performance, Usability, Kompatibilität, Instandhaltbarkeit, Security, ….
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Ökosystem (ecosystem)
Lose Gemeinschaft von verschiedenen autonomen Akteuren verbunden in einem Netzwerk mit gemeinsamem Ziel, Produkte und/oder Dienstleistungen zu erzeugen, die auf einer (standardisierten) Kommunikations- und Systeminfrastruktur aufsetzt.
Anmerkung 1: Akteure können Teilnehmer des Wertschöpfungssystems sein, sowie Bildungsträger, Forschungseinrichtungen, politische Einheiten, Normungsorganisationen oder Verbände.
Anmerkung 2: Innerhalb eines Ökosystems können gleichzeitig Kooperation und Wettbewerb zwischen den Akteuren vorliegen.
Anmerkung 3: Ein Ökosystem zeichnet sich durch eine gemeinsame Weiterentwicklung („Co-evolution“) der Akteure und des Ökosystems aus.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Orchestrierung von Diensten (orchestration of services)
flexibles Verbinden von einzelnen Diensten für einen definierten Zweck
Anmerkung: Dies kann während der Planungsphase und/oder zur Laufzeit erfolgen.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
physische Welt (physical world)
Gesamtheit real existierender Gegenstände und Menschen
Anmerkung 1: Reale Welt entspricht der physischer Welt.
Anmerkung 2: Geladene/im Speicher befindliche Software ist Teil der physischen Welt.
Anmerkung 3: Der Betrachtungsrahmen der jeweiligen Gesamtheit muss definiert sein.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Plug & Work (plug & work)
Interoperation zwischen zwei oder mehr Beteiligten mit minimalem Arbeitsaufwand herstellen, ändern oder auflösen
Anmerkung 1: Interoperabilität der Beteiligten wird vorausgesetzt.
Anmerkung 2: Minimaler Aufwand kann sich je nach Stand der Technik ändern.
Anmerkung 3: Plug & Play und Plug & Produce sind Synonyme/ähnliche Begriffe.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Prozess
Gesamtheit von aufeinander einwirkenden Vorgängen in einem System durch die Materie, Energie oder Information umgeformt, transportiert oder gespeichert wird.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Prozessmodell (systemisch)
Modell eines Prozesses als System von miteinander verkoppelten Teil-Prozessen
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Rechtzeitigkeit
näher zu spezifizierende zeitliche Korrektheit
Anmerkung 1: Es muss zu fest bestimmten Zeiten auf Ereignisse reagiert werden oder Ereignisse müssen zu definierten Zeitpunkten ausgelöst werden z.B. nicht früher als, nicht später als oder in einen bestimmten Zeitintervall.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Referenzarchitektur (reference architecture)
Modell für eine Architekturbeschreibung (für I4.0), die allgemein genutzt wird und als zweckmäßig anerkannt ist (Referenzcharakter hat)
Anmerkung: Eine Referenzarchitektur kann auf Basis eines Referenzmodells definiert werden.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Referenzmodell (reference model)
Modell, das allgemein genutzt wird und als zweckmäßig anerkannt ist (mit Empfehlungscharakter), um spezifische Modelle abzuleiten
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Schicht
Strukturierungsvorschlag für die Beschreibung von Architekturaspekten von I4.0 Komponenten und I4.0 Systemen
Anmerkung 1: Vertikale Achse des RAMI4.0
Anmerkung 2: Vergleichbar/ähnlich: IIRA viewpoints
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Schnittstelle
Definierte Verbindungsstelle einer Funktionseinheit, über die diese mit anderen Funktionseinheiten verbunden werden kann
Anmerkung 1: Unter definiert ist zu verstehen, dass die Anforderungen und Zusicherungsmerkmale dieser Verbindungsstelle beschrieben sind
Anmerkung 2: Die Verbindung zwischen den Schnittstellen von Funktionseinheiten wird ebenfalls als Schnittstelle bezeichnet.
Anmerkung 3: In einem Informationssystem erfolgt an dieser Stelle der definierte Austausch von Information
Anmerkung 4: Schnittstelle stellt bestimmte Anforderung an die einzugehende Verbindung
Anmerkung 5: Schnittstelle fordert bestimmte Eigenschaften
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Service-Orientierung (service orientation)
Paradigma, das das einfache Austauschen, Hinzufügen und Entfernen von lose gekoppelten Diensten ermöglicht
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Sicherheit (security)
die funktionale Sicherheit (functional safety), Zuverlässigkeit (reliability) und Informationssicherheit (IT security) umfasst
Anmerkung 1: Der deutsche Begriff der Sicherheit wird im Englischen in Security und Safety unterschieden.
Anmerkung 2: Aufgrund der Breite des Themenfelds wird diese Begriffsdefinition nicht weiter ausdetailliert.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Smart Factory (smart factory)
Fabrik, deren Integrationsgrad eine Tiefe erreicht hat, die Selbstorganisationsfunktionen in der Produktion und in allen die Produktion betreffenden Geschäftsprozessen ermöglicht
Anmerkung: Das virtuelle Abbild der Fabrik ermöglicht intelligente Entscheidungen. Ziel ist die Steigerung von Effizienz, Effektivität, Flexibilität und/oder Wandlungsfähigkeit.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Smart Product (smart product)
hergestelltes oder gefertigtes (Zwischen-)Produkt, das in einer Smart Factory die Kommunikationsfähigkeit (nach außen) zur Vernetzung und intelligente Interaktion mit anderen Produktionsteilnehmern mitbringt
Anmerkung 1: Das Produkt ist ein hergestellter oder gefertigter Artikel oder Halbzeug.
Anmerkung 2: Ein digitales Abbild ist Teil der Produkt-Intelligenz und kann auf dem Produkt selbst, aber auch räumlich entfernt davon lokalisiert sein.
Anmerkung 3: Eindeutige Identifikation und produktbezogene Informationen des Produkts ermöglicht die Verknüpfung des Produkts mit der Smart Factory.
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Smart Production (smart production)
Dialog zwischen Smart Factory und Smart Product
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
System
Menge von Komponenten, die in Beziehung stehen
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Typ
Beschreibende Entität gekennzeichnet durch Menge von gemeinsamen Merkmalen und deren Ausprägung
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Validierung
Überprüfung beschriebener/festgelegter Anforderungen für einen vordefinierten Einsatzweck oder Nutzen
Anmerkung 1: Ein Produkt erfüllt die Anforderungen des Kunden, d.h. die Lastenheft-Überprüfung ist erfolgreich
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Verifikation
Überprüfung von in der Spezifikation beschriebener/festgelegter Anforderungen
Anmerkung 1: Ein Produkt erfüllt die Spezifikation, d.h. die Pflichtenheft-Überprüfung ist erfolgreich
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Verteilungs-Sicht
Strukturelle Verortung von Anwendungen auf Ressourcen
Anmerkung 1: Konkretes Beispiel ist die Verteilung der Inhalte einer Verwaltungsschale auf verschiedene IT-Systeme
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Vertikale Integration (vertical integration)
Integration innerhalb eines Systems über funktionale/organisatorische Hierarchie-Ebenen hinweg
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)
Vertikale Interaktion
Interaktion innerhalb eines Systems über funktionale/organisatorische Hierarchie-Ebenen hinweg
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Verwaltungsschale (administration shell)
Virtuelle digitale und aktive Repräsentanz einer I4.0 Komponente im I4.0 System
Anmerkung 1: Eine Verwaltungsschale enthält das Manifest und den Komponenten-Manager
Anmerkung 2: Administation shell ist Synonym zu Asset administration shell (AAS)
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Virtuelle Repräsentation
Digitale Modelle der I4.0 Komponente über den gesamten Lebenszyklus
Anmerkung 1: Die virtuelle Repräsentation ist Teil der Verwaltungsschale
Anmerkung 2: Die virtuelle Repräsentation kann in der Informationsschicht (information layer) oder in der Integrationsschicht (integration layer) des RAMI 4.0 verortet werden
Anmerkung 3: Das Manifest ist Teil der virtuellen Repräsentation
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Wandelbarkeit
Eigenschaft eines Gegenstands, ihn mit geringem Arbeitsaufwand an Änderungen, die zum Planungszeitpunkt nicht bekannt waren, anzupassen.
Synonym: Wandlungsfähigkeit
Wertschöpfungskette (value added chain)
Sequenz von Wertschöpfungsprozessen (linear oder hierarchisch, formal bedeutet das: azyklisch gerichtet)
Anmerkung: Unternehmensgrenzen sind für eine Wertschöpfungskette/Wertkette nicht zwingend relevant.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Wertschöpfungsnetzwerk – Wertschöpfungssystem (value added system)
Netzwerk/System aus Wertschöpfungsketten/Wertketten, das sowohl Querverbindungen als auch Abhängigkeiten zwischen diesen beinhalten kann
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Wertschöpfungsprozess (value added process)
Prozess, aus dem ein für Abnehmer wertvolles Gut entsteht
Anmerkung 1: Die betrachteten Güter können dabei nicht nur materiell (z. B. Rohstoffe, Produkte), sondern auch immateriell (z. B. Wissen, Daten, Dienstleistung) sein.
Anmerkung 2: Wertbestimmung und Preisfindung werden hier nicht betrachtet.
Anmerkung 3: Wertschöpfungsprozesse sind Wertaktivitäten nach Porter.
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Zustand
Ausprägung von Eigenschaften eines Objekts zu einem bestimmten Zeitpunkt
Anmerkung 1: Zu einem bestimmten Zeitpunkt kann ein Objekt nur einen Zustand haben
Anmerkung 2: Aussagen zu einem Zustand können auch ohne den direkten Zeitbezug gemacht werden
Quelle: Industrie 4.0 – Begriffe/Terms, VDI Statusreport Industrie 4.0 (April 2017)
Zustandswelt (state world)
Gesamtheit der aktuell erfassten Informationen in der Informationswelt
Quelle: Industrie 4.0 – Technical Assets: Grundlegende Begriffe, Konzepte, Lebenszyklen und Verwaltung, VDI Statusreport Industrie 4.0 (November 2015)